Dr. Samir TILLAWI Bei uns steht Ihre Gesundheit im Mittelpunkt
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Der Salzgehalt in Nahrungsmitteln, und zwar der versteckte Salzgehalt, ist den meisten Konsumenten gar nicht bewusst.

Der Zusammenhang zwischen Salz und erhöhtem Blutdruck ist mittlerweile zweifelsfrei belegt.

Zwar gibt es eine Reihe weiterer Faktoren, die den Blutdruck günstig beeinflussen, etwa Gewichtskontrolle körperliche Betätigung sowie Nikotinabstinenz und Einschränkung des Alkoholkonsums, doch viele Patienten sind nicht in der Lage , solche Veränderungen des Lebensstils dauerhaft aufrechtzuerhalten.

Der Durchschnittsösterreicher nimmt ca. 10 bis 15 Gramm Salz täglich zu sich, man benötigt aber maximal ein Drittel davon.

Das Überschüssige Salz wird zum Teil wieder ausgeschieden.

Je besser die Nierenfunktion ist, desto besser funktioniert die Salzausscheidung.

Der nicht ausgeschiedene Teil des Salzes erhöht den Blutdruck indem es sich in der Haut und im Körpergewebe ablagert und so den Druck auf die Blutgefässe erhöht.

Eine Reduktion: der Salzzufuhr könnte bei entsprechender Bewusstseinsbildung leichter erreicht werden.

Dazu muss man sich mit wichtigen Fakten vertraut machen.

Wir greifen immer öfter auf industriell gefertigte Lebensmittel zurück, die individuelle Zubereitung einzelner Speisen in der eigenen Küche rückt zunehmend in den Hintergrund (oft aus Zeitmangel).

Der Trend zum Fertigprodukt ist eindeutig zu erkennen.

Inhaltsstoffe: Industriell hergestellte Lebensmittel sind nicht generell zu verurteilen, es loht sich aber einen Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen, um zumindest offensichtliche "Salzbomben" gleich liegen zu lassen.

Problematisch sind die "versteckten" Salze, z.B. die klassische Wurstsemmel.

Salz ist ein wesentlicher Konservierungsstoff und natürlich Geschmacksträger, dem entsprechend großzügig wird es daher verarbeitet.

Früher war es nötig Salz zur Konservierung von Lebensmitteln zu verwenden, heute ist überall eine lückenlose Kühlkette gewährleistet, daher ist ein hoher Salzgehalt nicht mehr notwendig.

Viele Menschen haben ihren Geschmack an den hohen Salzgehalt in Lebensmitteln angepasst.

Brot und Gebäck sowie fertige Wurstwaren wären gute Beispiele für Alltagslebensmittel, bei denen eine schrittweise Reduktion der enthaltenen Salzmenge wünschenswert wäre.

Diesbezügliche Bemühungen der "Bäckerinnung" den Salzgehalt ihrer Produkte zu reduzieren sind ein guter Anfang.

In England gibt es bereits umfassende Initiativen, den Salzgehalt in fertigen Lebensmitteln zu reduzieren.

Volksgesundheit: Eine Reduktion des Salzkonsums könnte die Volksgesundheit deutlich verbessern.

Blutdruckmedikamente wären deutlich wirksamer wenn Salz reduziert wird.

In den USA wurde kürzlich eine Studie publiziert, hier auszugsweise einige beeindruckende Fakten:

Würde jeder US-Amerikaner seine tägliche Salzzufuhr lediglich um 3 Gramm verringern, könnten in den USA jährlich 60.000 bis 120.000 neue Fälle von Herzkrankheiten, 32.000 bis 66.000 Fälle von Schlaganfall, 54.000 bis 99.000 Fälle von Herzinfarkten sowie 44.000 bis 92.000 Todesfälle verhindert werden.

Diese Reduktion der Ereignisse könnte in allen Altersklassen und Bevölkerungsschichten wirksam sein.

Gleichzeitig könnten gigantische 10 bis 24 Milliarden Dollar an jährlichen Gesundheitskosten eingespart werden.

 

Die mit der Nahrung zugeführte Kochsalzmenge setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:

10 % natürlich in Nahrungsmittel vorhanden

75 % durch industrielle Verarbeitung hinzugefügt

15 % durch Nachsalzen

Tipps zur Kochsalzreduktion:

  1. Stellen Sie keinen Salzstreuer auf den Esstisch
  2. Sparsam mit Salz und salzhaltigen Würzmitteln umgehen
  3. Würzen mit Kräutern
  4. Gesalzene, gepökelte oder geräucherte Fleisch- und Wurstprodukte meiden
  5. Fertiggerichte, Fertigsuppen und Fertigsoßen vermeiden
  6. Salzarme Wurst- und Käsesorten wählen
  7. Konserven meiden
  8. Natriumarme Mineralwässer (< 20 mg/dl) verwenden

Das kann man für den Blutdruck sonst noch tun:

  1. Mehr Kalium; Kalium senkt den Blutdruck und ist z.B. in Bananen, Äpfel, Kiwis, Kartoffeln oder Spinat enthalten
  2. Mehr Bewegung: Radfahren, Wandern, Nordic Walking, Laufen
  3. Ausgewogene Ernährung
  4. Übergewicht vermeiden
  5. Nicht rauchen
  6. Weniger Alkohol trinken
  7. Regelmäßig Blutdruck kontrollieren

Vorschläge: Eine Reduktion der Kochsalzzufuhr würde den durchschnittlichen Blutdruck um 8 bis 14 mm Hg senken.

"Salzreduktion" heißt nicht, dass Lebensmittel nicht mehr schmecken dürfen.

Vielmehr sollten wir vermehrt Alternativen wie Kräuter und Gewürze anstelle von Salz als Geschmacksverstärker einsetzen.

Eine weitere, ganz einfache Regel sollte sein: Kein Salzstreuer auf den Esstisch!!!

Ein bisschen weniger Salz pro Tag bedeutet auch: *niedrigerer Blutdruck *weniger Medikamente *bessere Wirksamkeit der verordneten Medikamente *weniger Herzinfarkte und Herzerkrankungen *weniger Schlaganfälle.

 

Liebe Patienten,

die Gesundheit ist sehr wichtig, schauen wir gemeinsam, dass sie uns erhalten bleibt.

 

Herzlichst Ihr Dr. Samir TILLAWI

(Publikation in den Gemeindezeitungen April 2012)

 

Literaturquellen: *Ärztemagazin *New England Journal of Medicine (NEJM)                                           

                         *Univ.Prof.Dr.Bruno Watschinger *Univ.Prof.Dr.Dr.Walter Hörl                                      

                         *Univ.Prof.Dr.Gert Mayer



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