©Deutsche Diabetes-Stiftung – FINDRISK-Evaluation 2007 (Prävention Diabetes Typ 2 der DDG)
Diabetes Typ 2 ist eine Zivilisationskrankheit, von der jetzt schon über 10% der Bevölkerung betroffen sind.
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Diabetes zu erkranken auf über 30% an.
Mit nur 8 einfachen Fragen können Sie ein mögliches Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken, für die nächsten 10 Jahre vorhersehen.
Nutzen Sie die Chance, machen Sie den Test.
1. Wie alt sind Sie?
unter 35 Jahre 0 Punkte
35 bis 44 Jahre 1 Punkt
45 bis 54 Jahre 2 Punkte
55 bis 64 Jahre 3 Punkte
älter als 64 Jahre 4 Punkte
2. Wurde bei mindestens einem Mitglied Ihrer
Verwandtschaft Diabetes diagnostiziert ?
Nein 0 Punkte
Ja, in der nahen Verwandtschaft bei
leiblichen Eltern, Kindern, Geschwistern 5 Punkte
Ja, in der entfernten Verwandtschaft bei
leiblichen Großeltern, Tanten, Onkeln,
Cousinen oder Cousins 3 Punkte
3. WelchenTaillen-Umfang messen Sie auf Höhe des Bauchnabels ?
(Wenn Sie kein Maßband zur Hand haben, verwenden Sie
doch ein Stück Schnur und nehmen Sie ein Lineal zu Hilfe).
Frau |
Mann |
Punkte |
unter 80 cm |
unter 94 cm |
0 Punkte |
80 bis 88 cm |
94 bis 102 cm |
3 Punkte |
über 88 cm |
über102 cm |
4 Punkte |
4. Haben Sie täglich mindestens 30 Minuten körperliche Bewegung ?
Ja 0 Punkte
Nein 2 Punkte
5. Wie oft essen Sie Obst, Gemüse oder dunkles Brot
(Roggen- oderVollkornbrot) ?
Jeden Tag 0 Punkte
Nicht jeden Tag 1 Punkt
6. Wurden Ihnen schon einmal Medikamente gegen Bluthochdruck verordnet ?
Nein 0 Punkte
Ja 2 Punkte
7. Wurden bei ärztlichen Untersuchungen schon einmal zu hohe Blutzuckerwerte festgestellt ?
Nein 0 Punkte
Ja 5 Punkte
8. Wie ist bei Ihnen dasVerhältnis von Körpergröße zu Körpergewicht (Body-Mass-Index) ?
Den BMI errechnen Sie folgendermaßen: Körpergewicht (in Kilogramm) dividiert durch die Körpergröße (in Metern) im Quadrat (oder einfach nach Tabelle).
Unter 25 0 Punkte
25 bis 30 1 Punkt
Über 30 3 Punkte
ist Ihr
Auswertung und Gesundheitstipps sowie Ihre persönliche Risikoeinschätzung:
nächsten 10 Jahren*)
Unter 7 Punkte 1 Prozent*
Sie sind kaum gefährdet. Eine spezielle Vorsorge oder
Vorbeugung ist in Ihrem Fall nicht nötig. Trotzdem schadet
es natürlich nicht, auf eine gesunde Ernährung und auf
ausreichend Bewegung zu achten.
7 bis 11 Punkte 4 Prozent*
Einwenig Vorsicht ist für Sie durchaus angeraten, auch wenn Ihr
Risiko für eine Diabetes-Erkrankung nur leicht erhöht ist.
Wenn Sie sichergehen wollen, beachten Sie die folgenden Regeln:
• Bei Übergewicht sollten Sie versuchen, sieben Prozent des
Körpergewichts abzubauen.
• Bewegen Sie sich an mindestens fünf Tagen in der Woche
jeweils 30 Minuten so, dass Sie leicht ins Schwitzen geraten.
• Fett sollte nur maximal 30% Ihrer Nahrung ausmachen.
• Der Anteil gesättigter Fettsäuren (vorwiegend in tierisch
Fetten) sollte 10% Ihrer Nahrung nicht übersteigen.
• Nehmen Sie pro Tag 30 Gramm Ballaststoffe (wie z.B. in
Vollkornprodukten, Gemüse, Obst) zu sich.
12 bis 14 Punkte 17 Prozent*
Wenn Sie in diese Risikogruppe fallen, dürfen Sie Vorsorgemaßnahmen
auf keinen Fall auf die lange Bank schieben.
Dabei helfen können Expertentipps und Anleitungen zur
Lebensstil-Änderung, die Sie alleine umsetzen. Greifen Sie
auf professionelle Hilfe zurück, wenn Sie merken, dass
Sie auf diese Weise nicht zurechtkommen.
15 bis 20 Punkte 33 Prozent*
Ihre Gefährdung ist erheblich: Ein Drittel der Patienten mit
diesem Risikograd erkranken in den nächsten zehn Jahren an
Diabetes. Das Unterschätzen der Situation könnte schlimme
Folgen haben. Im Idealfall nehmen Sie professionelle Hilfe
in Anspruch.
Über 20 Punkte 50 Prozent*
Es besteht akuter Handlungsbedarf, denn es ist durchaus
möglich, dass Sie bereits an Diabetes erkrankt sind. Das trifft
für rund 35 Prozent der Personen zu, deren Punktwert über
20 liegt.
Ein einfacher Blutzuckertest bei Ihrem Hausarzt kann als zusätzliche
Information hilfreich sein.
Allerdings ersetzt er nicht eine ausführliche Labordiagnostik
zum Ausschluss einer bereits bestehenden Zuckerkrankheit.
*Risiko in Prozent = 4% bedeutet zum Beispiel, dass vier von
hundert Menschen mit dieser Punktzahl in den nächsten
10 Jahren Diabetes mellitus Typ 2 bekommen können.
So senken Sie Ihr Risiko
Schon kleine Änderungen des Lebensstils fördern die Gesundheit !
Gesünder essen und trinken
Mehr Obst und Gemüse: Jede Mahlzeit sollte möglichst viel Obst,
Gemüse oder Salat enthalten. Im Idealfall stillen Sie damit sogar
Ihren Hunger ganz.
Fettarme Lebensmittel: Greifen Sie bei Milch- und Käseprodukten
zu den fettarmen Varianten. Essen Sie magere Wurst und
mageres Fleisch – aber auch das nur in Maßen. Mindestens
einmal wöchentlich sollte Fisch auf den Tisch.
Fettarm kochen: Pfannen mit Antihaftbeschichtung verwenden,
mit denen man beim Braten auf viel Fett verzichten kann. Grundsätzlich
sollten Rapsöl (zum Braten) und Olivenöl (für Salate) die
festen Fette in der Küche ersetzen.
Gesunde Imbisse: Fastfood und Fertigsnacks sind Kalorienbomben.
Verzichten Sie darauf. Die Natur bietet leckere Zwischenmahlzeiten
wie Trauben, Karotten oder Äpfel.
Gesunde Getränke: Meiden Sie zuckerhaltige Getränke.
Löschen Sie Ihren Durst stattdessen mit Mineralwasser, Obstsäften
und Kräutertees.
Mehr Bewegung im Alltag
Zeit nehmen: Bewegen Sie sich täglich 30 bis 60 Minuten.
Wählen Sie Aktivitäten aus, die Sie in Ihrem Alltag gut unterbringen.
Arbeitsweg zum Training nutzen: Zum Beispiel die Wartezeit an
der Bushaltestelle: Spannen Sie abwechselnd Gesäß- und
Bauchmuskeln an. Dann wippen Sie auf den Zehenspitzen auf
und ab. Vielleicht reicht die Zeit sogar, um bis zur nächsten
Haltestelle zu gehen.
Vorfahrt für das Fahrrad: Für Besorgungen in der Umgebung
nehmen Sie das Rad. Stellen Sie es so ab, dass Sie es jederzeit
benutzen können, und halten Sie es funktionsfähig.
Auf Gruppendynamik setzen: Wenn Ihnen Sport in der Gruppe
Spaß macht, nutzen Sie das aus. Feste Trainingstermine und
nette Sportkameraden helfen, auch in motivationsschwachen
Momenten dabeizubleiben.
Richtig belasten: Wählen Sie Sportarten mit leichter bis mittlerer
Belastungsintensität. Nordic Walking beispielsweise ist ideal.
Wenn Sie leicht schwitzen und sich beim Sport gut unterhalten
können, stimmt die Belastung.
Dauerhaft aktiv bleiben
Realistische Ziele setzen: Vorsätze, die nicht einzuhalten sind,
machen ein schlechtes Gewissen und demotivieren.
Aktionstage einführen: Ein bis dreimal pro Jahr sollten Sie klare
Verhältnisse schaffen und radikal aufräumen. Das gilt für den
Kühlschrank ebenso wie für Keller und Wohnzimmer.
Indem Sie so Ihre Gewohnheiten durchbrechen, tanken Sie Kraft und
Energie für alle anderen Lebensbereiche.
Sich selbst überlisten: Nur Maßnahmen, die einfach umzusetzen
sind, können im Alltag bestehen. Beispiel Sportschuhe:
Stehen sie griffbereit im Flur, werden sie sehr wahrscheinlich
auch benutzt. Dasselbe gilt für den Inhalt des Kühlschranks:
Gesunde Lebensmittel ganz nach vorn räumen, denn dorthin
greift man zuerst!
Literaturquellen und
Fachgesellschaften mit wissenschaftlichem Vorsitz:
Österreichische Diabetes Gesellschaft
Deutsche Diabetes Gesellschaft
Deutsche Diabetes-Stiftung
Schweizer Diabetes Gesellschaft
Europäische Diabetes Gesellschaft
Amerikanische Diabetes Gesellschaft
Verband Österreichischer Diabetesberater/innen
Aktive Diabetiker Austria
Österreichische Diabetiker Vereinigung