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Masern sind nicht harmlos!

 

Allgemeines:

Masern sind eine durch das Masernvirus verursachte weltweit vorkommende Infektionskrankheit, die vor allem Klein- und Schulkinder betrifft..

Masern kann man nur einmal bekommen.

Bei etwa jedem siebentem Kind kommt es zu Komplikationen wie Mittelohr- und Lungenentzündungen, es kann aber auch selten zu Entzündungen des Gehirns kommen.

Masern sind nicht harmlos!

Nach Schätzungen der WHO sterben jedes Jahr ca. eine Million Menschen an den Folgen einer Masernerkrankung.

Die unkomplizierte Masernerkrankung verläuft in den Industrienationen nicht tödlich, treten allerdings Komplikationen auf, führt dies zu einem sprunghaften Anstieg der Sterblichkeit.

Es gibt eine Impfung gegen Masern.

Von der Infektion bis zum Beginn der Erkrankung vergehen 8 bis 14 Tage (Inkubationszeit).

Masern ist gesetzlich eine meldepflichtige Erkrankung!

 

Symptome:

Das Masernvirus wird durch Tröpfcheninfektion übertragen.

Am Anfang stehen Schnupfen, Reizhusten, geschwollene lichtempfindliche und rote Augen sowie steigendes Fieber im Vordergrund.

Zwei bis drei Tage danach sieht man auf der Mundschleimhaut gegenüber den Backenzähnen weiße Flecken, sogenannte "Kopliksche" Flecken, die für Masern typisch sind.

Der Ausschlag beginnt mit dunkelroten, großen unregelmäßig begrenzten Flecken hinter dem Ohren, breitet sich dann über Gesicht und Hals auf den Körper aus.

Etwa am vierten Tag des Ausschlags beginnt das Fieber zu fallen.

Meistens juckt der Ausschlag nicht.

Der Ausschlag verschwindet relativ rasch, manchmal bleiben für ein bis zwei Wochen noch bräunliche Flecken auf der Haut, sie sind aber kein Grund zur Beunruhigung, da sich die Haut schuppt.

Es gibt auch abgeschwächte (abortive) Masern, vor allem bei Säuglingen ab dem siebentem Monat, in seltenen Fällen auch bei geimpften Kindern.

 

Komplikationen:

Komplikationen kommen bei jedem siebenten Kind vor.

Es kann zu einer Lungenentzündung kommen, die in Entwicklungsländern für bis zu 25 Prozent der Todesfälle bei Masernerkrankung verantwortlich ist.

Starke Bauchschmerzen bis hin zur Blinddarmentzündung sind möglich.

Es gibt auch Folgeinfektionen z.B. des Mittelohres.

Besondern gefürchtet ist die "Masern-Enzephalitis", die Gehirnentzündung, die bei ca. 1 von 1.000 Patienten auftritt und bleibende Schäden hinterlassen kann.

 

Therapie:

Eine spezifische antivirale Therapie, die gegen das Masernvirus gerichtet ist, existiert nicht.

In der akuten Krankheitsphase soll Bettruhe eingehalten werden. Als symptomatische Therapie können fiebersenkende Medikamente und Hustenmittel eingesetzt werden.

Da der Körper bei Fieber einen erhöhten Flüssigkeitsbedarf hat, sollte unbedingt viel getrunken werden.

Antibiotika helfen bei Masern nicht!

Allerdings werden Komplikationen wie eine bakterielle Superinfektionen (Mittelohr- oder Lungenentzündung) mit Antibiotika behandelt.

 

Besonderheiten:

Säuglinge von Müttern, die entweder Masern hatten oder geimpft wurden, sind bis zum sechsten Lebensmonat durch die mütterliche Antikörper vor einer Maserninfektion geschützt.

Vom 14. Lebensmonat an ist eine Impfung möglich, die üblicherweise gemeinsam mit der gegen Mumps und Röteln gegeben wird.

Die Auffrischung wird nach dem fünften Geburtstag empfohlen.

Die Diskussion über Nutzen und Risiken von Impfungen bei Kindern wird gerade bei der Masernimpfung (ein Lebendimpfstoff) von den Impfgegnern intensiv geführt.

Man schätzt, dass es etwa pro 100.000 Impfungen zu einer Impfnebenwirkung kommt, wobei in dieser Zahl auch geringfügige Zwischenfälle wie z.B. eine Hautrötung eingeschlossen sind.

 

Was können Sie selbst tun?

Bettruhe hilft dem Körper, alle Reserven für die Krankheitsabwehr einzusetzen.

Wadenwickel sind ein gutes Mittel, das Fieber saft zu senken.

Sie sollten sie aber nur anwenden, wenn Hände und Füße des Kindes warm sind.

Ein abgedunkeltes Zimmer schont die schmerzenden Augen, das kranke Kind kann auch eine Sonnenbrille tragen.

Isolieren Sie Ihr Kind, damit sich andere nicht anstecken.

Zusammendfassend die wichtigsten Fakten zu Masern:

  • Masern sind eine hochansteckende virale Infektionskrankheit, die bei >95% der Infizierten eine klinische Symptomatik hervorruft.
  • In einzelnen Fällen können lebensbedrohliche Komplikationen wie Lungen- und Hirnentzündungen auftreten.
  • In sehr seltenen Fällen kann es als Spätfolge zu einer stets letal endenden
    subakut sklerosierenden Panenzephalitis (SSPE) kommen.
  • Eine spezifische effektive Therapie existiert nicht!
  • Die Erkrankung und somit auch die Komplikationen können jedoch durch 2 Teilimpfungen
    (Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln [MMR]) verhindert werden.
  • Alle Kinder sollen ab dem 11. Lebensmonat zwei MMR-Impfungen erhalten (möglichst vor Eintritt in den Kindergarten).
  • Die zweite Impfung sollte nach einem Mindestabstand von 4 Wochen erfolgen.
  • Sind diese Impfungen nicht erfolgt, so kann später nachgeimpft werden.

Literaturquelle:

Lehrbuch: Kinderkrankheiten (DDr. Voitl)

Lehrbuch: Pädiatrie (Prof.Dr.Gahr)

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