Dr. Samir TILLAWI Bei uns steht Ihre Gesundheit im Mittelpunkt
Dr. Samir TILLAWIBei uns steht Ihre Gesundheit im Mittelpunkt

Liebe Patientinnen und Patienten: hier möchte ich Sie über die Zeckenkrankheit informieren.

FSME (Frühsommerenzephalitis)

Die "Zeckenkrankheit" FSME

 

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird von Zecken übertragen. Sie ist eine Viruserkrankung, die zur Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute und des Zentralnervensystems führt.

Die Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.

Zecken sind in Österreich und vielen Nachbarländern heimisch und halten sich in Wiesen und im Unterholz in einer Höhe bis zu 80 cm über dem Boden auf.

Durch den Stich einer infizierten Zecke gelangt das FSME-Virus in den Menschen.

Die Stichhäufigkeit ist von Mai bis Oktober am größten.

Die Symptome der FSME können einer Grippe ähnlich sein wie z.B. Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und Nackensteifigkeit. Die Erkrankung kann aber auch zu bleibenden Dauerschäden wie Lähmungen oder lang andauernder Rekonvaleszenz führen oder sogar tödlich enden.

Auch bei einem leichteren Krankheitsverlauf kann es zu einer Persönlichkeitsveränderung kommen.

Die Schwere der Erkrankung und die Anzahl der Todesfälle steigt mit dem Alter, in Österreich gibt es jährlich ca. 80-100 Fälle von FSME, ca. 2% verlaufen tödlich, da die Behandlungsmöglichkeiten sehr eingeschränkt sind. In Österreich hat die hohe Durchimpfungsrate von über 90% zu einer deutlichen Abnahme der FSME- Erkrankungen geführt, vor Einführung der Impfung gab es jährlich an die 700 Erkrankungen. Dies zeigt die Wichtigkeit und den Erfolg der Impfung.

 

Gegen die ausgebrochene Erkrankung gibt es keine spezifische Heilbehandlung. Es können nur die Symptome so gut wie möglich gemildert werden. 

Der einzig wirksame Schutz gegen die Erkrankung ist die FSME-Impfung. 

Das Krankheitsbild der FSME

 

Für eine Infektion typisch ist der zweiphasige Krankheitsverlauf:

Phase 1:

Nach einer Inkubationszeit von ca. 7 bis 14 Tagen kommt es zur uncharakteristischen Symptomatik eines fieberhaften Infektes, oft auch mit hohem Fieber einhergehend.

Dies klingt nach 1 bis 8 Tagen meist wieder ab.

Phase 2:

Bei etwa 1/3 der Infizierten tritt nach einem fieberfreien Intervall von ca. 1 bis 20 Tagen eine weit schwerere, zweite Erkrankungsphase auf. Deutlich höheres Fieber (bis über 40° C), Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Blutbildveränderungen charakterisieren den Beginn der Erkrankung. Je nach Beteiligung der einzelnen Hirn- und Nervenanteile können dann prinzipiell 3 Erkrankungsformen unterschieden werden:

  • Hirnhautentzündung
  • Beteiligung der Hirnhäute und des Gehirns
  • Zusätzliche Beteiligung des Rückenmarks

Der Prozentzsatz schwerer Erkrankungsfälle beträgt bei FSME 5 bis 18 Prozent, ca. 2 Prozent verlaufen tödlich.

 

Kann die FSME behandelt werden?

 

Eine Therapie der FSME-Erkrankung ist nach heutigem Wissensstand nicht möglich, ausschließlich eine Behandlung bzw. Linderung der Symptome.

Der einzig wirksame Schutz gegen die Erkrankung ist die aktive FSME-Impfung

Wer ist gefährdet?

 

Freizeitaktivitäten in der Natur sind die häufigste Ursache für eine FSME-Erkrankung.

Viele Menschen verbringen ihre Freizeit zunehmend aktiv im Grünen mit Ausflügen, Wanderungen oder Sport.

Schon bei einem Spaziergang im Park, beim Joggen, Fahrrad fahren oder Fußball spielen kann eine Zecke von einem Grashalm abgestreift werden.

Jeder, der sich in der freien Natur oder im eigenen Garten aufhält, ist der Zeckengefahr ausgesetzt.

An einer FSME kann man in jedem Alter erkranken: Kinder genauso wie Erwachsene. 

Häufiger Zeckenbefall schützt nicht vor FSME!

Häufig von Zecken befallen worden zu sein, heißt nicht, gegen die Erkrankung immun zu sein. Ein Zeckenstich ist wie russisches Roulette.

Nicht jede Zecke ist mit dem FSME-Virus infiziert. Sie können aber niemals erkennen, ob eine Zecke infiziert ist oder nicht. Ein Zeckenstich kann zwar auch zu einer „stillen Feiung“ führen, d.h. zu einer FSME-Infektion ohne Erkrankung und damit zu einem Schutz vor einer weiteren FSME. Diese Chance haben aber nur 4  bis 8 Prozent der Bevölkerung! Eine mögliche „stille Feiung“ kann ausschließlich durch eine Blutuntersuchung festgestellt werden.

 

Start der Impfung: Grundimmunisierung

 

Die Impfung wird vom Bundesministerium für Gesundheit ab dem vollendeten 1. Lebensjahr in Österreich empfohlen.

Vor dem 1. Geburtstag soll die Impfung nur dann erfolgen, wenn das Kind einer starken Infektionsgefahr ausgesetzt ist. 

Für die FSME-Impfung besteht keine Altersbegrenzung.

Die Impfung kann grundsätzlich das ganze Jahr durchgeführt werden.

 

Grundimmunisierung:

Die Zeckenschutzimpfung ist eine Dreifachimpfung und gewährleistet einen mehrjährigen Schutz.
1. Teilimpfung: am besten in der kalten Jahreszeit
2. Teilimpfung: 4 bis 12 Wochen nach der 1. Teilimpfung
3. Teilimpfung: 9 bis 12 Monate nach der 2. Teilimpfung

Auffrischungsimpfung:

Nach der 3. Teilimpfung ist die Grundimmunisierung komplett. Nach drei Jahren ist erstmals eine Auffrischungsimpfung erforderlich. Ist diese erfolgt, so ist der Impfschutz alle fünf Jahre wieder aufzufrischen (Ausnahme: Personen über 60 Jahre müssen alle drei Jahre zur Auffrischungsimpfung).

 

Borreliose:

Eine ebenfalls durch Zecken übertragbare Krankheit ist die Borreliose.

Die Wahrscheinlichkeit für eine Übertragung der Bakterien, die diese Erkrankung verursachen, wird umso größer, je länger die Zecke Blut saugt.

Deshalb ist die rasche Entfernung der Zecke zur Vermeidung der Infektion wichtig. Dies geschieht am besten mit einer Pinzette und ohne das Insekt zu quetschen.

Nach einem Zeckenstich sollten sie die Einstichstelle 3 Wochen beobachten, um eine eventuell auftretende ringförmige Rötung zu bemerken. Weitere Zeichen für eine Infektion können eine Lymphknotenschwellung, Fieber und Gelenksschmerzen sein.

Die Behandlung der Borreliose ist - im Unterschied zur FSME - mittels Antibiotikum besonders bei frühem Erkennen sehr gut möglich, so dass es kaum noch zu Folgeschäden wie bleibenden Gelenksveränderungen, Nervenausfällen und Herzmuskelentzündungen kommt.

Die FSME-Impfung schützt sehr gut gegen die FSME, aber nicht gegen Borreliose!

 

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