Ab Februar 2014 können Kinder ab dem vollendeten neunten Lebensjahr (4. Klasse Volksschule) gratis gegen HPV geimpft werden.
Es ist sinnvoll, die Kinder zu impfen, bevor sie ins sexuell aktive Alter kommen.
Österreich ist damit das erste europäische Land, in dem nicht nur Mädchen, sondern auch Buben gegen HPV geimpft werden (weltweit wird das sonst nur in Australien und in Kanada gemacht). Der Impfstoff wird ab 2014 im Rahmen des bestehenden Schulimpfprogramms angeboten.
Verabreicht werden zwei oder drei Teilimpfungen (abhängig vom Lebensalter (siehe Impfschema).
Impfschema 1:
Die HPV-Impfung wird für Mädchen und Buben ab dem 9. Geburtstag bis zum 12. Geburtstag in zwei Teilimpfungen gratis verabreicht. Die zweite Teilimpfung soll nach 6 Monaten gegeben werden.
Eine 3. Teilimpfung ist nicht notwendig.
Impfschema 2:
Für Kinder ab dem 12. Geburtstag bis zum 15. Geburtstag bieten die Bundesländer so genannte "Nachholimpfungen" zum vergünstigten Selbstkostenpreis (zwischen 40 und 51 Euro pro Teilimpfung) bei Bezirkshauptmannschaften oder Magistraten an.
Die HPV-Impfung wird für Mädchen und Buben ab dem 12. Geburtstag bis zum 15. Geburtstag in zwei Teilimpfungen verabreicht. Die zweite Teilimpfung soll nach 6 Monaten gegeben werden.
Eine 3. Teilimpfung ist nicht notwendig.
Impfschema 3:
HPV-Impfung für Mädchen/Frauen und Buben/Männer ab dem 15. Geburtstag. Ab dem 15. Geburtstag wird die HPV-Impfung in drei Teilimpfungen (0, 2, 6 Monate) verabreicht.
Hierbei darf die 2. Teilimpfung frühestens 1 Monat (besser 2 Monate) nach der ersten Teilimpfung und die dritte Teilimpfung weitere drei Monate nach der zweiten verabreicht werden. Alle drei Dosen sollten innerhalb eines Jahres verabreicht werden.
Ab dem 15. Geburtstag sind die Kosten privat zu zahlen.
Bei älteren Kindern müssen die Kosten noch selbst getragen werden. Experten zufolge wäre die Impfung sogar bis zum Alter von 30 Jahren sinnvoll. Eine solche Finanzierung ist laut Gesundheitsministerium derzeit aber nicht machbar.
Welche Krebsarten werden unter anderem durch HPV Viren verursacht?
HPV Viren sind häufige, aber nicht alleinige Verursacher der angeführten Krebsarten:
Frauen |
Männer |
Gebärmutterhalskrebs |
Krebs im Kopf und Halsbereich (z.B. Zunge, Lippen, Wangen, Stimmbänder) |
Krebs im Kopf und Halsbereich (z.B. Zunge, Lippen, Wangen, Stimmbänder) |
Peniskrebs |
Schamlippenkrebs |
Analkrebs |
Analkrebs |
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Scheidenkrebs |
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Durchführung:
Vom Gesundheitsministerium wird dzt. nur der Impfstoff "Gardasil" gefördert:
Vergleich der beiden zur Verfügung stehenden Impfstoffe "Gardasil" und "Cevarix".
Beide Impfstoffe sind ab dem 9. Lebensjahr zugelassen.
Die Grundimmunisierung erfolgt mittels intramuskulärer Injektionen, die je im Abstand von zwei und sechs Monaten nach der Erstinjektion (Gardasil) bzw. nach einem und sechs Monaten (Cervarix) verabreicht werden.
Ob eine Auffrischimpfung erforderlich wird, ist derzeit nicht bekannt.
Vorsorge:
Jedoch biete die Impfung keinen hundertprozentigen Schutz und könnte die Geimpften in falscher Sicherheit wiegen.
Die üblichen Vorsorgeuntersuchungen dürfen daher nicht vernachlässigt werden.
Auch sei die Dauer des Schutzes unklar.
Die HPV Impfung ist auch für Buben sinnvoll: Frauen und Männer erkranken gleichermaßen und müssen daher auch gleich geschützt werden. Aus diesem Grund werde die HPV-Impfung in Österreich für Mädchen wie Buben kostenlos zur Verfügung stehen.
HPV: Ansteckung bleibt meist unbemerkt:
Mehr als zwei Drittel der Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit Humanen Papilloma Viren (HPV). Sie werden ausschließlich durch direkten körperlichen Kontakt, am häufigsten durch Geschlechtsverkehr, übertragen.
Die Viren können aber auch bei der Geburt von der Mutter auf das Kind weitergegeben werden oder schon durch kleinste Verletzungen in die Haut- und Schleimhautzellen eindringen.
Auswirkung:
In den meisten Fällen heilt eine Infektion mit HP-Viren von selbst aus.
Meist wird sie nicht einmal bemerkt.
Es gibt mehr als 100 Typen, einige davon lösen Genitalwarzen aus – sie können aber auch zur Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs sowie Krebsarten im Genital- und HNO-Bereich beitragen.
Die HPV-Impfung soll vor den vier gefährlichsten Virus-Typen schützen – sie ersetzt aber nicht Vorsorgeuntersuchungen.
Die Impfstoffe wirken nur vorbeugend und nicht therapeutisch, d.h. bereits bestehende Infektionen können durch sie nicht behandelt werden. Die Vorsorgeuntersuchung zur frühzeitigen Erkennung des Gebärmutterhalskrebses (Pap-Test) wird weiterhin empfohlen, da nicht alle kanzerogenen (krebserregenden) HPV-Typen durch die Impfung erfasst werden. HPV-Impfstoffe sind nach gegenwärtigem Wissensstand gut verträglich und sicher. Die häufigsten unerwünschten Wirkungen sind lokale Reaktionen wie Rötung, Schwellung und Schmerzen an der Injektionsstelle.
Informationen aus dem Auszug des Bundesministeriums für Gesundheit und der Österreichischen Krebshilfe Juli 2014.